Baulandsuche

Augen auf vor dem Kauf

Bauland ist vor allem im Umland großer Städte knapp und teuer. Aber nicht nur dort gilt: kühlen Kopf bewahren!

Die schlechte Nachricht zuerst: Grundstücke zu Schnäppchenpreisen gibt es so gut wie nie. Wird Bauland zu ungewöhnlich niedrigen Preisen angeboten, sollten Interessenten sehr gründlich nach den Ursachen forschen – und anschließend abwägen, ob sie mit den Risiken und Nebenwirkungen an dem Standort leben wollen.

Lage und Größe

Die wichtigsten Kriterien dafür, wie tief der Käufer für den Erwerb seines Baugrundstücks in die Tasche greifen muss, sind Lage und Größe der Fläche. Während in noblen Lagen von Großstädten wie Berlin oder München für knappes Bauland sogar teilweise weit mehr als 1.000 Euro pro Quadratmeter aufgerufen werden, kosten Grundstücke im angrenzenden Speckgürtel meist 300 bis 600 Euro pro Quadratmeter. Erst im Umkreis von mindestens einer Stunde Fahrzeit zur Metropole finden Bauherren Bauland für unter 100 Euro pro Quadratmeter. Wer nicht auf überhöhte Preise reinfallen will, kann sich in der Gemeindeverwaltung seines Wunschwohnortes die aktuellen Bodenrichtwerte beschaffen. Neben dem Preis sollten diese Kriterien beim Grundstückskauf eine wichtige Rolle spielen: Bau- und Infrastrukturpläne der Gemeinde, Verkehrsanbindungen zum Arbeitsplatz und zu Freunden, Kitas/Schulen, Einkaufsmöglichkeiten sowie Freizeit- und Kulturangebote in der näheren Umgebung.

Bauvorschriften

Im örtlichen Bauamt sollte auf jeden Fall vor dem Kauf geklärt werden, ob die eigenen Vorstellungen vom Wunschhaus bei den gültigen Bauvorschriften auch umsetzbar sind. Am sichersten ist eine schrift liche Bauvoranfrage. Das Amt informiert dann über den Stand der Erschließung, Auflagen der Gemeinde oder Abstände, die zu Nachbarn und Straße einzuhalten sind.

Vor Notartermin prüfen

Auch wenn gut geschnittene Grundstücke in begehrter Lage Scharen von Bauwilligen anlocken, sollten Kaufinteressenten immer einen kühlen Kopf bewahren und zwei Dinge beachten: einerseits Hände weg von windigen Vorverträgen und Anzahlungen ohne kostenlose Ausstiegsklausel. Erst der vom Notar beurkundete Kaufvertrag sichert bei vertragsgemäßer Bezahlung das Eigentum. Andererseits sollte vor dem Notartermin unbedingt bei der Gemeinde ins Grundbuch geschaut werden. Nötig ist dafür eine kurze Bestätigung vom Eigentümer, dass der Kaufinteressent das Dokument einsehen darf.

Grundbuch

Dort sind alle früheren Bebauungen, Einschränkungen und Pflichten ein getragen, die mit dem Grundstück verbunden sind. Wichtig für alle, die sich für ein Grundstück in zweiter Reihe interessieren: Der uneingeschränkte Zugang über das Nachbargrundstück muss im Grundbuch eingetragen sein. Fertighausbauer sollten vor dem Kauf klären, ob die Zufahrt breit genug für die Anlieferung der Hausmodule ist.

Altlasten

Grundstücksverkäufer versuchen gerne, die Pflicht zur Beseitigung von eventuellen Altlasten im Boden per Vertrag an den künftigen Eigentümer weiterzugeben. Wie groß das finanzielle Risiko ist, können Inte ressenten bei der örtlichen Umweltbehörde erfragen. Kritische Standorte sollten Käufer von einem Sachverständigen checken lassen, damit es nicht später zu kostspieligen Überraschungen kommt. Wer ein Grundstück trotz Mängeln kaufen möchte, sollte beim Preis nachverhandeln.

 

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